Nachdem wir tags zuvor eine recht weite Distanz nach Donji Miholjac zurückgelegt hatten, folgte eine recht kurze Etappe (ca.50 km) nach Osijek. Daher legten wir in einer kleinen Stadt eine Pause ein um über einen Markt zu laufen. Soweit kamen wir dann aber gar nicht mehr. Zuerst schenkten uns zwei Standbetreiberinnen zwei Langosch und zur gleichen Zeit sprach uns eine Frau, die mit ihrem Sohn unterwegs war, begeistert an. Nachdem der Sohn eine Runde mit Paul um den Platz gedreht hatte (auf meinem Tandemplatz), wurden wir eingeladen mit zu einem Pfadfindertreffen zu kommen, welches die Frau organisierte. Dort wurden wir mit warmen Getränken versorgt, erzählten von unserer bisherigen Reise, bekamen ein Lied vorgesungen und spielten ein Spiel mit den Kindern. Nach einem anschließenden Gruppenfoto machten wir uns wieder auf den Weg und erreichten Osijek am frühen Nachmittag. Bei unserem Couchsurfer Dario bekamen wir leckeres Essen und führten interessante Gespräche über das Deutsche und Kroatische Leben, da Dario in den 90er Jahren aufgrund der Balkankriege in Deutschland gelebt hat. Am Abend führte er uns dann noch mit seiner Freundin durch die Stadt und in ein Lokal zum Billard spielen.
Am nächsten Morgen begleiteten uns die beiden auf den ersten paar Kilometern und zur Mittagszeit erreichten wir die kroatisch-serbische Grenze. Abends in Novi Sad empfing uns Milan mit seinem Nachbarn. Wir durften an einer Geburtstagsfeier teilhaben und auf Milans Couch übernachten.
Außerdem ließ er uns am nächsten Tag nicht aufbrechen, bevor wir nicht eine von ihm gekochte Mahlzeit genossen hatten. Trotz relativ spätem Aufbruch und der Begegnung mit einem kanadischen Reiseradler erreichten wir Belgrad noch vor 18.00 Uhr und konnten ein schönes Zimmer beziehen. Diesmal hatten wir leider keinen Couchsurfer gefunden, waren aber auch mal damit zufrieden, nur zu zweit zu sein.
In Belgrad verbrachten wir einen „Ruhetag“, welchen wir mit einer Stadtführung, einem Besuch des Nikola Tesla Museums, Kaffee trinken in einem hippen Cafe und einem Friseurbesuch füllten. Die Stadt hat viel zu bieten und ist auf alle Fälle einen Besuch wert.
Nach einem schönen Aufenthalt kehrten wir der Stadt den Rücken und radelten an der Donau entlang. Nachdem wir diese am Abend mit der Fähre überquert hatten, hielten wir nach einem Platz zum Wildcampen Ausschau. Recht schnell hatten wir etwas gefunden und konnten somit noch den Sonnenuntergang an der Donau genießen.
Am nächsten Morgen folgten wir (seit Linz mal wieder) dem Eurovelo 6 und damit einem Weg über Stock, Stein und Sand. Wir gelangten aber nach kurzer Zeit wieder auf asphaltierte Straßen und konnten wieder Tempo aufnehmen. Gegen Abend erreichten wir nach einigen Tunneln die Kleinstadt Donji Mihalkovic und fanden eine Ferienwohnung für die Nacht und einen Imbissstand mit großen Burgern (je 1€) zum Abendessen.